Fujisan - Eine japanische Ikone

Photographer: Roland Steffen - Gear: LEICA M11 with LEICA SUMMILUX-M 1:1,4/35MM ASPH. Pictures not to be used without my explicit permission.

Nur in den Sommermonaten Juli und August ist der höchste Berg Japans offiziell zur Besteigung geöffnet. In dieser Zeit wagen täglich Tausende die Herausforderung, den Fuji-san zu bezwingen.
Der Berg erhebt sich mit seinen 3776 Metern etwa 100 km südwestlich von Tokyo und ist in der ganzen Welt als ein Symbol des Landes bekannt. Obwohl er das letzte Mal 1707 ausgebrochen ist, wird er immer noch zu den aktiven Vulkanen Japans gezählt. Auf das japanische Bewusstsein übt der majestätische Berg einen starken Einfluss aus und ist mit seiner gleichmäßigen kegelförmigen Gestalt seit alters her das Thema vieler Gedichte und Malereien, beispielsweise der "36 Ansichten des Fuji", die der Künstler Hokusai im 17. Jahrhundert als Farbholzschnitte anfertigte. Orte, von denen aus man den Fuji sehen kann, tragen häufig den Beinamen Fujimi ("Fuji-Sicht"). Berge, die ihm ähneln, werden als "lokale Fuji" bewundert.

Photographer: Roland Steffen - Gear: LEICA M11 with LEICA SUMMILUX-M 1:1,4/35MM ASPH. Pictures not to be used without my explicit permission.

Das Erklimmen des Fuji begann als religiöse Praktik, da der Berg als heilig angesehen wurde. Die Strecke wurde in zehn Stationen auf dem Weg zum Gipfel eingeteilt. Heutzutage besteigen viele den Berg einfach aus Spass und sportlichem Ehrgeiz. Es gibt sechs verschiedene Routen zur Spitze. Mit dem Auto gelangt man bis zur 5. Station, von dort aus erreicht man den Gipfelpunkt in 5 bis 9 Stunden. Die meisten beginnen den Aufstieg in den frühen Abendstunden, um die Spitze mit den ersten Sonnenstrahlen zu erreichen und so das erhebende Gefühl eines Sonnenaufgangs auf dem Fuji-san zu erleben. Im Sommer ist der Aufstieg so beliebt, dass man die Taschenlampen der Bergsteiger als Lichtband wahrnehmen kann, das sich den Berg hinaufschlängelt. Je mehr man sich dem Ziel nähert, desto steiler und dementsprechend schwieriger wird der Weg. Für die Tour rüsten sich viele mit kleinen Sauerstoffflaschen aus, so daß bei beginnenden Höhenproblemen wie Kopfschmerzen oder Übelkeit auf eine zusätzliche Dosis Sauerstoff zurückgegriffen werden kann. Die Temperaturen in den oberen Gefilden steigen selbst in den Sommermonaten nur wenig über 0°C, so dass immer etwas Schnee zurückbleibt und man sich mit seiner Kleidung auf den Unterschied zum sommerlichen Japan einstellen sollte. Im Winter ist der Berg von oben bis unten mit der weißen Pracht bedeckt. Es gibt auch Leute, die den Aufstieg zu dieser Jahreszeit versuchen, dabei sind allerdings nicht nur die Temperaturen sondern auch der zumeist starke Wind hinderlich. Im Sommer jedoch ist die Herausforderung mit etwas Anstrengung gut zu meistern, so dass man sich die Möglichkeit Japan einmal von ganz oben zu betrachten nicht entgehen lassen sollte.

Zurück
Zurück

Tokyo - Die stille Megacity

Weiter
Weiter

Engawa - Die Verbindung von Wohnraum und Garten